In sozialen und organisationalen Kontexten werden Konflikte häufig gemieden oder ignoriert, da die Menschen Angst vor Konfrontation haben oder die Harmonie wahren möchten. Dieses Verhalten führt jedoch häufig zu einer schleichenden Verschlechterung der Situation und die unausgesprochenen Konflikte erzeugen Spannungen.
Hast du auch öfter mal das Gefühl, dass ein riesiger, unausgesprochener Elefant im Raum steht? Spürst du bei euch im Team einen gewissen Unterton in Kommentaren oder in der Zusammenarbeit mit Kolleg:innen? Höchstwahrscheinlich handelt es sich hierbei um ein einen unausgesprochenen Konflikt.
In der Arbeitswelt treffen unterschiedliche Charaktere auf sehr unterschiedliche Wertvorstellungen, Interessen und Erwartungshaltungen. Doch nur selten werden diese offen angesprochen. Mangelhafte Kommunikation ist eine häufige Ursache für Spannungen, die sich letztlich zu einem Konflikt entwickeln können. Dabei ist das Wort „Konflikt“ in der Arbeitswelt häufig negativ behaftet. Tatsächlich beschreibt ein Konflikt die konstruktive Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Einstellungen, Erwartungen, Meinungen etc. Nicht gemeint sind dahingegen zwischenmenschliches Taktieren oder destruktiver Streit.
Gerade unausgesprochene Konflikte können zunehmend Spannungen erzeugen. Auf der zwischenmenschlichen Ebene führen diese bspw. zu Vertrauensbrüchen, Frustration und einem Gefühl der Unzufriedenheit. Menschen können sich voneinander distanzieren oder sogar Feindseligkeiten entwickeln. Auf organisationaler Ebene können unausgesprochene Konflikte die Dynamik in einem oder zwischen mehreren Teams beeinträchtigen, das Arbeitsklima belasten oder auch die Produktivität mindern. Wenn kein konstruktiver Umgang mit Konflikten stattfindet, können Entscheidungen aufgeschoben und Themen wiederholt behandelt werden – ohne eine Lösung zu finden.
Die Folge? Mitarbeitende fühlen sich unwohl, ihre Meinung zu äußern und verschweigen wichtige Beiträge oder Ideen. Darüber hinaus können unausgesprochene Konflikte zu einem langfristigen Verlust von Talenten führen, da Mitarbeitende sich bspw. entscheiden, das Unternehmen zu verlassen, um sich einer konstruktiveren Arbeitsumgebung zuzuwenden.
Insgesamt kann das Vermeiden von Konflikten und das „Unter-den-Teppich-kehren“ zu einer schädlichen Abwärtsspirale führen, die Teams und Organisationen langfristig beeinträchtigt. Eine offene und konstruktive Kultur der Konfliktbewältigung ist entscheidend, um negative Folgen zu vermeiden und ein gesundes (Zusammen-)Arbeitsumfeld sowie Innovation zu fördern.
Wenn du diese Situationen kennst, sind dir folgende Glaubenssätze oder Sprachmuster vermutlich aufgefallen:
Quellen: Lencioni (2014) „Die 5 Dysfunktionen eines Teams“ & Haufe
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